Plantamura
Mariangela Plantamura, Apulien
Primitivo vom Ursprung
Die Herkunft des Primitivo wird viel diskutiert. Die Anzeichen deuten auf Ungarn-Kroatien hin. Auf jeden Fall sind der Zinfandel und die kroatische Rebsorte Plavac Mali mit dem Primitivo verwandt.
Es ist nahe liegend, dass zwischen der kroatischen Küste und dem gegenüber liegenden Apulien ein reger Austausch herrschte und so diese Traubensorte den Weg dahin fand. Die Benediktinermönche in Gioia del Colle in Apulien nannten die Sorte im 17. Jahrhundert ihrer frühen Reife wegen Primitivo.Noch vor wenigen Jahren wurde der Primitivo dank seiner frühren Reife und kräftigen Art vor allem zum Verschneiden mit spätreifen Sorten im Norden verwendet. Hinter vorgelegter Hand hat man gemunkelt, dass nicht wenige Barolos ihre Fülle dem Primitivo verdanken. Heute findet man nebst billigen Massenweinen auch einige erstklassige, eigenständige Crus – oft von kleineren Winzern wie Plantamura, die alte Albarello-Stöcke pflegen.
Plantamura: Vom Vater zur Tochter
Die Reben der Familie Plantamura liegen rund um Gioia del Colle, dem Ursprung-Gebiet des Primitivo. Die Gründe, weshalb von hier schon immer mit die besten Primitivos herkommen sind es die besonders geeigneten kalkhaltigen Böden und die Hügellagen von 300 – 350 m.ü.M. Erasmo Plantamura hat vor kurzem die Leitung des Gutes an seine Tochter Mariangela übergeben. Erasmo hat uns schon bei unserem ersten Besuch vor Jahren mit seiner humorvollen, verschmitzen Art sofort für sich gewonnen. Selten haben wir so liebevoll gepflegte Rebberge gesehen. Stolz zeigt er auch heute noch seine besten Lagen mit den alten Albarello-Stöcken. Mariangela Plantamura und ihr Mann Vincenzo Maggialetti setzten die Tradition fort. Es macht Freude zu sehen und vor allem zu geniessen, was sie mit viel Elan aus der Primitivo-Traubensorte herausholen. Für Mariangela war auch immer klar, dass sie den biologischen Anbau ihres Vaters weiterführen wird. Sie sieht in der täglichen Arbeit, was es bedeutet einen lebendigen und gesunden Rebberg zu pflegen.
Primitivo in Reinform von Plantamura
Da ist einmal die gigantische Plantamura Riserva von alten Stöcken aus einer herrlichen Lage der Hügel von Gioia del Colle. Diese Kraft und Fülle kann nur durch bestes, perfekt reifes Traubengut entstehen. Geerntet wird jeweils anfangs September von Hand. Der Wein wird ein Jahr in Eichenholz-Fässern ausgebaut und bleibt ein weiteres Jahr in der Flasche, bevor er verkauft wird. Dieses Elixier von einem Wein zeigt während einem ganzen Essen immer wieder neue Facetten auf. Der Lagen-Primitivo «Contrada San Pietro» von Plantamura besticht durch seine Eleganz. Der Wein hat eine wunderschöne Harmonie und ist enorm finessenreich. Im SlowWine-Führer erhielt er die höchste Auszeichnung «Grande Vino» und ist damit einer der preiswertesten italienischen Weine in dieser Kategorie. Die Trauben des Primitivo Rosso stammen von jüngeren Rebanlagen. Auch hier werden die Trauben von Hand geerntet und fruchtig im Stahltank ausgebaut. Mariangela will damit das fruchtige Potenzial des Primitivos zeigen: «Ein Holzausbau wäre bei diesem Wein schade, den er besitzt nicht die Kraft der Riserva und würde durch Holznoten überlagert.»
Und das meint die Presse:
NZZ am Sonntag zu Plantamura: Plädoyer für den Primitivo
SlowWine: «Eines der besten Weingüter in Apulien»
Weinwelten, Dr. Steffen Maus: «Entdeckung des Jahres»
Gambero Rosso 2014: «Tre bicchieri» für Parco Largo
Gambero Rosso 2015/2016: «Tre bicchieri» für Contrada San Pietro
Gambero Rosso 2021: «Tre bicchieri» für Riserva 2017
Bei amiata finden Sie folgende Weine:
Alessia, die jüngere der zwei Töchter von Mariangela und Vincenzo

Auch Chiara arbeitet auf dem Weingut

Auszeichnungen 2020: Gambero Rosso und SlowWine

Besuch aus Apulien: Vincenzo & Mariangela Plantamura