Tempranillo

Ausdruck der spanischen weinkultur

Obwohl in Spanien mehr wie 180 Rebsorten für die Weinherstellung zugelassen sind, steht eine dabei ganz klar im Rampenlicht. Mit über 20 % Flächenanteil ist die Rotweinsorte Tempranillo der Star am spanischen Weinhimmel. Interessant ist die Vielzahl an Synonymen. Haben Sie schon mal von Tinto del País, Ull de Llebre, Tinta de Toro oder Cencibel gehört? In Portugal ist die Sorte unter anderem als Aragonez oder Tinta Roriz bekannt.

Der Erfolg der Rebsorte liegt im Weinbaugebiet Rioja, dem «spanischen Bordeaux», wo die Rotweine schon in den 80er Jahren hauptsächlich aus Tempranillo gekeltert wurden. Nach der Franco-Diktatur und dem EU-Beitritt 1986 öffnete sich Spanien den internationalen Märkten und so wurden auch enorm viel mehr Weine exportiert. Der gute Ruf der Rioja-Weine führte zur Verbreitung von Tempranillo auf der gesamten iberischen Halbinsel.

Tempranillo Infografik

Doch weshalb sind Tempranillo-Weine so einzigartig? Die Sorte ist eher frühreif, kleinbeerig und verfügt über eine dicke Traubenschale, die viel Farbe und Tannin in den Wein gibt. Dies macht die Sorte prädestiniert für den Ausbau im Holz, wie es auch Enrique Concejo von der Bodegas Concejo praktiziert. Die entstehenden Weine präsentieren sich kräftig und gut strukturiert. Im Vordergrund sind hier dunkle Beerenfrüchte, Kirschnoten, Kräuteraromen, Leder, Tabak und schwarze Schokolade. Junge Weine und Rosados hingegen sind geprägt von einem intensiven Erdbeeraroma.

Tempranillo bei amiata